Aus dem Leben einer gewissen Kitty. Teil 2 - Titel: Was meine anderen Narben verschweigen. Untertitel: Enthüllungen aus dem Schattenreich der Haushaltsunfälle.
- Fräulein Kitty
- 25. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Mai

Enthüllungen aus dem Schattenreich der Haushaltsunfälle
Meine Narbe erzählt eine epische Geschichte – das wissen wir seit Teil 1.
Aber sie ist nicht allein.
Oh nein.
Sie hat Verbündete.
Ein ganzes Netzwerk von kleinen, verschwiegenen Narben, die über meinen Körper verteilt sind wie geheime Kapitel eines Buches, das besser nie verfilmt wird.
Sie schweigen meistens.
Aus Scham.
Oder aus Solidarität.
Aber heute… heute packen sie aus.
Nehmen wir da zum Beispiel die kleine Brandnarbe am Unterarm.
Sie stammt aus einer Zeit, in der ich dachte, ich könne multitasken: Gleichzeitig eine Lasagne aus dem Ofen holen, mit der besten Freundin telefonieren und meine neue Spotify-Playlist suchen.
Ergebnis: Lasagne auf dem Boden, Playlist gelöscht, und mein Arm ein Kunstprojekt in Rot.
Oder die Mini-Schramme an der Hand – entstanden beim Kampf mit einer Dose Kichererbsen.
Die Waffe? Ein Dosenöffner, der aussah, als hätte er 1953 bereits den Kalten Krieg überlebt.
Ich hatte ihn geerbt.
Niemand weiß von wem.
Vermutlich von einem mürrischen Onkel mit einem Hang zur Selbstsabotage.
Und dann ist da noch das legendäre Knie, das seither bei Wetterumschwung seufzt.
Weil ich beim Wäscheaufhängen meinte, ich könne auf einem wackeligen Hocker balancieren – in Socken. Ich wiederhole: Socken!
Ich war jung.
Und naiv.
Und dachte, „Das geht schon“.
Alle diese Narben – sie erzählen nicht von Mut.
Sie erzählen von Übermut.
Sie sind keine Kriegswunden.
Sie sind Alltagsepen.
Tragikomödien auf drei Quadratmetern Laminat.
Sie sagen: Ich habe versucht, mein Leben zu organisieren.
Und wurde dabei von Topflappen, Tischen und Tupperdosen bekämpft.
Und wenn mich jemand fragt: „Fräulein Kitty, hattest du je eine gefährliche Phase in deinem Leben?
“Dann sage ich: Ja. Sie hieß: Haushalt.
Spoiler: Bereit für Teil 3? Ich hätte da noch eine Geschichte über eine Glastür und mein Ego…

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