Aus dem Leben einer gewissen Kitty. Teil 4 - Titel: Gummibärchen, Zahnarztstuhl und ein dramatisches Missverständnis (Untertitel: Die Geschichte einer Beißhemmung in Regenbogenfarben)
- Fräulein Kitty
- 15. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Die Geschichte einer Beißhemmung in Regenbogenfarben.
Es gibt Tage, an denen ist man einfach nicht bereit für die Realität.
Und dann gibt es Tage, an denen wird man vom Schicksal auf einem Zahnarztstuhl festgeschnallt, mit weit offenem Mund, einem Sauger, der klingt wie ein kaputter Staubsauger, und dem unbedingten Drang, plötzlich über sein Leben nachzudenken.
Dieser Tag war meiner.
Ich saß beim Zahnarzt.
Routinekontrolle.
Nichts Dramatisches.
Dachte ich.
Doch während ich da lag, weit aufgerissen wie das Maul eines hungrigen Nilpferds, schwebte plötzlich ein Gummibärchen durch mein Gedächtnis.
Nicht irgendeins.
Ein grünes.
Ich hatte es eine Woche zuvor gegessen.
Nein, inhaliert.
Ich hatte es nicht mal gekaut.
Ich war abgelenkt.
Vielleicht von einer WhatsApp, vielleicht von Existenzfragen.
Ich erinnere mich nur noch an das Gefühl: "War das gerade… hart?"
Und jetzt – während der Zahnarzt mit seiner Sonde an meinem hintersten Backenzahn herumstocherte wie ein Goldgräber auf Speed – fand er etwas.
Er hielt inne.
Runzelte die Stirn.
Brummte.
„Haben Sie… eine Füllung verloren?
“Ich: „Mrrhm?
“Er: „Da ist etwas… Seltsames.
Wie Plastik. Oder… Gummi?“
Und ich wusste.
Es war der Gummibär.
Er hatte sich heimlich, still und hinterfotzig in einer Zahnritze festgekrallt und wurde jetzt feierlich als Fundstück der Woche ausgerufen.
Ich, tiefrot im Gesicht, stammelte (sofern man mit drei Geräten im Mund stammeln kann):
„Der is scho älter…“
Er nickte mit professioneller Ernsthaftigkeit, als würde er ein archäologisches Artefakt begutachten.
Dann kam der Satz: „Ich empfehle: weniger Haribo. Mehr Zähne.“
Seitdem traue ich keinem Gummibär mehr.
Die grünen sind Spione.
Die roten Dramaqueens.
Und die gelben?
Verkleidete Zahnarzthelferinnen.
Und wenn mich heute jemand fragt:„Warum hast du so eine tiefe Vertrauenskrise gegenüber Fruchtgummi?“
Dann sage ich: „Weil mir ein Bär im Maul die Würde gestohlen hat.“
Spoiler: Teil 5? Ich sag nur: ein Selfie, ein Klo, und das Gefühl, dass das Universum manchmal sehr genau zuhört. Soll ich weitermachen?
Dann kommt jetzt der nächste Akt im absurden Theaterstück namens Alltag:

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