Vitalpilzbrühe – nährend, stärkend, wohltuend
- Fräulein Kitty
- 19. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

Eine Vitalpilzbrühe ist viel mehr als nur eine herzhafte Suppe – sie ist ein wohltuender Begleiter in Zeiten, in denen du deinem Körper etwas Gutes tun möchtest.
Doch was genau sind eigentlich Vitalpilze – und warum tragen sie diesen kraftvollen Namen?
Vitalpilze, auch Medizinalpilze genannt, sind bestimmte Pilzarten, die über ihren Nährwert hinaus gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen. Anders als klassische Speisepilze werden sie nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern vor allem wegen ihrer unterstützenden Wirkung auf das Immunsystem, den Stoffwechsel, die Nerven und die Selbstregulationskräfte des Körpers geschätzt.
Der Begriff „Vitalpilz“ leitet sich vom lateinischen vitalis ab – was so viel bedeutet wie „lebenskräftig“ oder „das Leben betreffend“.
Und genau das steckt auch hinter der Idee: Diese Pilze sollen die Vitalität fördern, also die Lebenskräfte auf natürliche Weise stärken.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sowie in anderen asiatischen Heiltraditionen werden Vitalpilze seit Jahrhunderten verwendet – zur Vorbeugung, zur Stärkung und zur Harmonisierung des inneren Gleichgewichts. Heute werden ihre Inhaltsstoffe zunehmend wissenschaftlich erforscht und auch in der westlichen Naturheilkunde geschätzt.
Für die Zubereitung einer Vitalpilzbrühe werden meist verschiedene essbare Vitalpilze kombiniert. Besonders geeignet sind Shiitake, Maitake, Igelstachelbart (auch Pom Pom Blanc genannt), Mu-Err, Silberohr oder auch Steinpilz. Als Ergänzung können kleine Mengen von Reishi oder Cordyceps mitgekocht werden – diese beiden zählen zu den bekanntesten Medizinalpilzen, sind jedoch sehr fest oder bitter und nicht zum Verzehr gedacht. Sie dienen ausschließlich als heilkräftige Auszugsstoffe und werden nach dem Kochen entfernt.
Wichtig zu wissen: Reishi und Cordyceps sind nicht giftig oder gefährlich. Sie sind einfach nicht zum Mitessen geeignet, da sie sehr hart (Reishi) oder geschmacklich intensiv (beide) sind. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe gehen beim langen Kochen ins Wasser über – ganz ähnlich wie bei einem Kräutersud. In der traditionellen Naturheilkunde ist diese Form der Anwendung seit Jahrhunderten üblich und bewährt.
Vitalpilze enthalten eine Vielzahl an bioaktiven Verbindungen, deren Zusammenspiel die gesundheitsfördernden Effekte ausmacht.
Die wichtigsten Wirkstoffe im Überblick:
Polysaccharide: vor allem Beta-Glucane, gelten als besonders wirksam für das Immunsystem. Sie können es stärken, ausgleichen und die Abwehrkräfte auf sanfte Weise unterstützen.
Triterpene: wie sie zum Beispiel im Reishi vorkommen, wirken entzündungshemmend, antioxidativ und zellschützend. Sie spielen auch eine Rolle bei der Lebergesundheit und der Regulation des Nervensystems.
Sterole: können sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken, die körpereigene Entgiftung unterstützen und ebenfalls das Immunsystem modulieren.
Vitalpilze liefern außerdem viele essenzielle Aminosäuren, die an der Energiegewinnung, Zellregeneration, Hormonbildung und Konzentrationsfähigkeit beteiligt sind.
Hinzu kommt ein breites Spektrum an Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium, Eisen, Zink und Magnesium sowie Vitaminen, insbesondere B-Vitamine und – bei UV-Lichtkontakt – Vitamin D.
All diese Stoffe machen eine Vitalpilzbrühe zu einer echten Wohltat – besonders in Zeiten von Erschöpfung, Stress oder beginnender Erkältung.
Rezept: Nährstoffreiche Vitalpilzbrühe
Zutaten:
500 g frische essbare Vitalpilze (z. B. Shiitake, Maitake, Igelstachelbart, Mu-Err, Silberohr, Steinpilz)– oder 100 g getrocknete Pilze (mindestens 30 Minuten in warmem Wasser einweichen, Einweichwasser mitverwenden)
1–2 kleine Stücke Reishi oder Cordyceps (optional, nicht zum Verzehr gedacht)
3 Liter kaltes Wasser
1 EL Apfelessig pro Liter Wasser
1 kleine Zwiebel, geviertelt
2 mittelgroße Karotten, grob geschnitten
2 Stangen Sellerie, grob geschnitten
1 Lorbeerblatt
1 TL schwarze Pfefferkörner
Salz nach Geschmack (erst am Ende zugeben)
Zubereitung:
Die Pilze zusammen mit dem Wasser und dem Apfelessig in einen großen Topf geben.
Bei mittlerer bis niedriger Hitze aufkochen und dann auf kleinster Flamme mindestens 4 bis 6 Stunden sanft köcheln lassen.
Wer keine Reishi- oder Cordyceps-Zugabe verwendet, kann die Kochzeit auch auf 2 bis 3 Stunden verkürzen.
Etwa 2 Stunden vor Ende der Kochzeit das vorbereitete Gemüse und die Gewürze hinzufügen.
Erst ganz zum Schluss salzen, damit sich möglichst viele Nährstoffe aus den Pilzen und dem Gemüse lösen können.
Zum Abschluss durch ein feines Sieb oder Passiertuch abseihen und als klare Brühe genießen – pur oder als Basis für weitere Suppen.
Hinweis: Reishi und Cordyceps sind sehr feste, medizinisch wirkende Pilze, die traditionell nicht gegessen, sondern ausgekocht werden. Du kannst sie also bedenkenlos mitkochen – sie geben ihre Wirkstoffe an die Brühe ab und werden anschließend entfernt, wie ein Lorbeerblatt oder Ingwerstück.
Die Brühe lässt sich wunderbar in Gläser füllen und einkochen oder portionsweise einfrieren. So hast du immer eine kleine Vorratsration natürlicher Kraft zur Hand.
Tipp: Du kannst die Pilzmischung je nach Geschmack und Wirkung variieren – achte dabei immer auf gute Qualität und sichere Herkunft. Auch heimische Speisepilze wie Champignons, Austernpilze oder Samtfußrübling lassen sich ergänzend verwenden.
Ein letzter Gedanke:
Vitalpilze sind ein Geschenk der Natur – voller Kraft, Ruhe und Ausgewogenheit. Als Teil einer ganzheitlich gesunden Ernährung können sie deinen Alltag bereichern, ohne ihn zu dominieren. Eine Vitalpilzbrühe ist eine Einladung, dich von innen heraus zu nähren – achtsam, natürlich und mit viel Liebe für deinen Körper.

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