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Was sind eigentlich Antioxidantien?


Ein weißer Becher mit Heidelbeeren gefüllt

Was sind eigentlich Antioxidantien?

Antioxidantien sind wahre Helden der Natur, die uns vor den schädlichen Auswirkungen freier Radikale schützen. Antioxidantien ist ein Überbegriff für unterschiedliche Moleküle, die eine gemeinsame Wirkung haben. Sie schützen den Körper vor freien Radikalen, welche andere Moleküle unserer Körperzellen durch Oxidation, einer chemischen Reaktion, beschädigen. [1]


Was sind freie Radikale?

Freie Radikale sind Moleküle, Ionen oder Atome mit einem ungepaartem Elektron, das heißt, dass ein Elektron in der äußersten Schale eines Atoms alleine ist und auf eine stabile Bindung wartet. Diese Eigenschaft macht freie Radikale besonders reaktiv. [2]


Wie äußert sich diese Reaktivität?

Dadurch, dass das Elektron auf eine Bindung wartet, kann es ein Elektron eines Moleküls, Ions oder Atoms aufnehmen. Das nennt man Oxidation. Wird dabei ein nicht-Radikal-Molekül oxidiert, kann erneut ein freies Radikal dabei entstehen. Es folgt eine Kettenreaktion. Wird hierbei die DNS betroffen, kann dies zu degenerativen Erkrankungen oder Krebs führen.[2]

Die oxidativen Schäden, die dadurch entstehen (auch oxidativer Stress genannt) werden außerdem mit dem Altern und vielen verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht wie Herzerkrankungen und Diabetes. Aber auch ein geschwächtes Immunsystem oder Müdigkeit können dadurch entstehen. [3]


Wie entstehen freie Radikale?

Endogene Faktoren [5] (Körperintern): Überlastung der Verbrennungsprozesse in den Mitochondrien. [4]


Exogene Faktoren [6] (Körper extern): Hitzeeinwirkung, UV-Strahlung, Umweltgifte oder auch Zigarettenrauch.


Wie schützt der Körper sich vor freien Radikalen/oxidativem Stress?

Hier kommt eine bewusste Lebensweise, insbesondere in Hinsicht auf Antioxidantien, ins Spiel. Es ist wichtig, exogene Faktoren wie UV-Strahlung, Umweltgifte oder Rauch zu meiden. Die Ernährung spielt hier eine besondere Rolle. Es sollte auf eine antientzündliche und Antioxidantien reiche Ernährung geachtet werden.


Antioxidantien bieten Schutz gegen oxidative Schäden. Sie verhindern, dass freie Radikale andere Moleküle schädigen können. Dabei gibt es direkte Wirkmethoden und indirekte.

Ein Beispiel für eine direkte Wirkmethode wäre, wenn ein Antioxidans ein Elektron an ein freies Radikal abgibt und dieses dadurch stabilisiert.

Indirekt: Vitamin C (starkes Antioxidans) kann einen Vitamin E Antioxidans regenerieren, welcher wieder einen freien Radikal stabilisieren kann.


Ein weiteres interessantes Beispiel ist der Schutz vor UV-Strahlung durch Antioxidantien. So kann Vitamin E Zellen vor Strahlenschäden schützen, indem es sie absorbiert und somit die Freisetzung von freien Radikalen vermeidet.


Antioxidantien aus der Nahrung:

Vitamin C und E, Selen oder sekundäre Pflanzenstoffe, wie Beta-Carotin, OPC (Resveratrol), Flavonoide (Tee), Lykopin (in Tomaten), Anthocyane (Rotkohl, Kirsche, Holunderbeere, Aronia, Haskapbeere, Maqui), Zeaxanthin (Spinat, Paprika), Chlorophyll (in Spinat, Salat, Weizengras, Spirulina) oder Allicin (in Knoblauch). [7]


Studienlage und Supplements:

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat untersucht, wie gut Antioxidantien vor schädlichem oxidativem Stress schützen. Dabei stellten sie fest, dass viele dieser Stoffe nicht genügend wissenschaftlich gesichert sind. Nur für einige, wie Zink, Selen, Vitamin C, E und B2, gibt es nachgewiesene Hinweise darauf, dass sie die Zellen vor solchem Stress schützen können. Auch Olivenöl-Polyphenole können die Blutfette vor oxidativem Stress schützen.


Ein Schutz vor Krankheiten durch die Einnahme von Antioxidantien in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht nachgewiesen. In Werbung wird häufig von dem ORAC "Oxygen Radical Absorbance Capacity" gesprochen, welcher die Fähigkeit zur Neutralisierung von freien Radikalen beschreibt. Dies sind allerdings reine Laborwerte und können nicht auf den Menschen übertragen werden.

Die Werbung für Antioxidantien ist also häufig irreführend und verboten.


Verwendung von Antioxidantien:

Es ist wichtig, sich vor der Einnahme jeglicher Supplements mit einem Arzt abzusprechen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Werden zu viele Antioxidantien eingenommen, kann dies sogar prooxidativ wirken und zu Zellschäden führen. Es ist außerdem nicht auszuschließen, dass Antioxidantien die Chemotherapie beeinträchtigen können. Die Richtlinien zur Einnahme einiger Antioxidantien findet ihr hier: (ganz unten auf der Seite.[7]


Insgesamt kann man sagen, dass Antioxidantien wahre Wunderwaffen der Natur sind. Sie schützen uns vor schädlichen Auswirkungen und halten uns gesund und schön. Wir sollten daher darauf achten, genügend Antioxidantien über unsere Nahrung aufzunehmen und uns vor schädlichen Umweltbedingungen zu schützen, um eine optimale Gesundheit und Schönheit zu erhalten. Dennoch ist es ratsam, sich mit einem Arzt oder Ernährungsberater abzusprechen und auf eine natürliche, ausgewogene Ernährung zu setzen; dann sind auch keine Nahrungsergänzungsmittel nötig und eine Überdosierung ist deutlich schwieriger durch Naturprodukte.


Funfact zu Antioxidantien:

Das braun werden von Apfelschnitzen (oxidation) kann durch Zugabe von Zitronensaft verlangsamt werden, dank der Ascorbinsäure (Vitamin C) in diesem. Dieser Effekt beruht auf der antioxidativen Wirkung von Vitamin C. [8]




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